Starten Sie nicht zu früh zum ersten mal
Bevor Sie zum ersten mal an einem Agility-Meeting teilnehmen, sollten Sie und Ihr Lagotto einen Parcours der Arbeitsklasse A im Training sicher absolvieren können. Sie werden am Wettkampf sehr viel nervöser sein als im Training und diese Nervosität möglicherweise auf Ihren Lagotto übertragen. Der Start wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie mit dem Gefühl starten, den Anforderungen gewachsen zu sein. Zudem muss Ihr Hund mindestens 18 Monate alt sein.
Geniessen Sie das Gefühl, mit Ihrem Hund ein Team zu sein
Was zählt, sind der Spass am Agility-Sport und das schöne Gefühl, mit Ihrem Lagotto gemeinsam auf dem Platz zu stehen. Geniessen Sie es, die Bindung zu Ihrem Lagotto zu spüren und die Erkenntnis, dass Sie den Parcours nur gemeinsam als Team absolvieren können. Ihr Lagotto läuft nur für Sie! Das Resultat eines Laufs sollte immer zweitrangig sein - freuen Sie sich über einen tollen Lauf, auch wenn ein Eliminé daraus resultiert.
Lizenz, Leistungsheft und Mitgliederausweis eines Vereins
Sie benötigen zum Starten eine gültige Lizenz, ein Leistungsheft und einen Mitgliederausweis, welcher Ihre Mitgliedschaft in einem Verein bestätigt. Als Lizenz gilt der Abschnitt des Einzahlungsscheins der TKAMO-Rechnung, welcher deren Zahlung bestätigt. Die Lizenz muss jedes Jahr von neuem gelöst werden. Sie wird Ihnen Anfang Jahr automatisch per Post zugestellt. Ein neues Leistungsheft benötigen Sie erst, wenn das bestehende voll ist. Lizenz und Leistungsheft müssen Sie über das Sekretariat der TKAMO beziehen. Ist Ihr Lagotto aufgrund seiner Grösse nicht einwandfrei einer Kategorie (Large/Medium) zuzuweisen, muss er gemessen werden. Den genauen Ablauf einer Messung entnehmen Sie bitte dem aktuellen Agility-Reglement. Den Mitgliederausweis erhalten Sie normalerweise nach Zahlung des Mitgliederbeitrags vom Verein, welchem Sie angehören. Dies kann auch ein Rasseklub sein. Legen Sie die Lizenz und den Mitgliederausweis in das Leistungsheft. Kleiner Tipp: legen Sie ein frankiertes und an Sie adressiertes Couvert ins Leistungsheft (bitte festklammern), so werden Ihnen die Unterlagen zugestellt, sollten Sie das Abholen vergessen.
An welchem Wettkampf teilnehmen
Welchen Agility-Wettkampf Sie für Ihren ersten Start wählen, steht Ihnen frei. Es findet an eigentlich jedem Wochenende irgendwo in der Schweiz mindestens ein Wettkampf statt. Viele Veranstalter haben die Kategorien pro Halbtag eingeteilt, so dass das Meeting keinen ganzen Tag dauert. Im Sommer finden an einigen Freitag-Abenden Abendmeetings statt. Einige Veranstalter halten Ihre Turniere in Hallen ab, andere im Freien. Hinweis: Lagotti sind langsamer, wenn es heiss ist und schneller, wenn es kühl ist ;-).
Sämtliche Agility-Turniere werden im offiziellen Organ der SKG, dem Hunde, publiziert. Sie finden diese auch in der rollenden Agenda der TKAMO auf deren Homepage. Für Agility-Sportler sind zudem die Hompages www.agilitysports.ch von Philipp Fröhlich und www.agility-ch.ch von Remo Müller sehr gute Adressen, um sich Informationen zu beschaffen.
Haben Sie sich für einen Wettkampf entschieden, melden Sie sich an. Sie können dies direkt beim Veranstalter tun (die entsprechende Meldestelle finden Sie in der Wettkampfausschreibung im Hunde) oder via AOA (Agility-Online-Anmeldung) auf www.agilitysports.ch. Sie benötigen dazu zwingend Ihre Lizenz-Nummer, welche auf dem Umschlag des Leistungsheftes steht.
Sie sind selber dafür verantwortlich, dass Sie in der richtigen Kategorie starten. Large-Hunde beginnen ihre Agility-Karriere in der Arbeitsklasse A, Medium- und Small-Hunde in der Arbeitsklasse 1.
Ablauf des Wettkampfs
Von einigen Veranstaltern erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung eine Meldebestätigung und die nötigen Informationen per Post zugestellt. Andere Veranstalter publizieren die Infos auf Ihrer Homepage. Werden keine Infos per Post versandt, beschaffen Sie sich die nötigen Informationen über das Internet. Sie benötigen zwingend Angaben über Zeitplan, Zeitpunkt der Startnummernausgabe, Höhe des Startgeldes und Anfahrtsweg.
Rechnen Sie genügend Zeit für die Anfahrt und Vorbereitung ein. Auf dem Wettkampfgelände angekommen, parkieren Sie zunächst Ihr Auto. Meistens werden Sie durch Helfer auf die vorgesehenen Parkflächen eingewiesen. Bringen Sie das Leistungsheft an den Tisch der Startnummernausgabe. Zahlen Sie dort das Startgeld (einige Veranstalter senden Ihnen im Vorfeld einen Einzahlungsschein), geben Sie das Leistungsheft ab und nehmen Sie die Startnummer entgegen (nicht vergessen: vorne im Leistungsheft muss sich die Lizenz und der Mitgliederausweis befinden). Suchen Sie nun das Anschlagbrett mit der Startnummernliste auf. Die Listen sind meistens irgendwo zentral auf dem Wettkampfgelände angebracht. Auf der Startnummernliste sehen Sie, als wievieltes Team in Ihrer Kategorie Sie dran sind. Starten Sie früh, d.h. als eines der ersten 10 Teams, sollten Sie Ihren Hund vor dem Briefing aufwärmen. Starten Sie später, können Sie den Hund nach dem Briefing aufwärmen. Beachten Sie die Lautsprecherdurchsagen, oftmals kann der Zeitplan nicht eingehalten werden oder Sie sind früher dran als vermutet. Ist Ihre Kategorie an der Reihe, findet zuerst das Briefing (ohne Hund) statt. Der Richter ruft alle Hundeführer auf den Platz und informiert über Parcourslänge, Standard- und Maximalzeit und gibt weitere Informationen ab. Briefen Sie dann den Parcours: prägen Sie sich die Folge der Hindernisse und Ihren Laufweg ein. Sie sollten sich den Parcoursablauf mit geschlossenen Augen vorstellen können. Der Richter gibt das Ende des Briefings mit einem Pfiff bekannt. Verlassen Sie den Ring und machen Sie sich parat. Kommen Sie nicht zu spät zum Start. Werden Sie nicht nervös. Ein Ringhelfer achtet auf die richtige Startreihenfolge der Teams und lässt Sie im richtigen Moment in den Ring. Setzen Sie Ihren Lagotto vor den ersten Sprung und leinen Sie ihn ab. Die Leine können Sie hinter dem Hund auf den Boden werfen. Ein Leinenträger wird sie vom Start- zum Zielsprung bringen. Der Richter wird Ihnen den Start mit einem Zeichen freigeben, meistens mit einem Pfiff. Starten Sie vor dieser Freigabe, erhalten Sie ein Eliminé. Nach dem Überspringen des Zielsprungs nehmen Sie die Leine, leinen Sie Ihren Hund an und verlassen Sie das Zielgelände.
Meistens werden Sie drei Läufe zu absolvieren haben - den offiziellen Lauf, das Jumping und den Open. Aufwärmen, Briefing und Start laufen bei allen Läufen gleich ab.
Offizieller Agility-Lauf, Jumping, Open
Ein Agility-Meeting besteht immer mindestens aus dem offiziellen Lauf und dem Jumping. Meistens wird zusätzlich ein Open gelaufen. Der offizielle Lauf wird ins Leistungsheft eingetragen und ist massgebend für die Klasseneinteilung. Im offiziellen Lauf werden Kontaktzonengeräte absolviert. Das Jumping besteht nur aus zu springenden Hindernissen und kann zudem Tunnel, Slalom und Sack enthalten. Es stehen keine Kontaktzonengeräte auf dem Parcours. Die Form des Opens kann vom Richter frei gewählt werden. Meistens ist es ein Parcours mit Sprüngen und Kontaktzonengeräten, analog dem offiziellen Lauf. Die Reihenfolge der Läufe, d.h. welcher Lauf zuerst auf dem Programm steht, ist von Turnier zu Turnier verschieden.
Fehler, Verweigerung und Eliminé
Wirft Ihr Lagotto z.B. eine Stange ab oder berührt er auf einem Zonen-Gerät die Kontaktzone nicht, erhalten Sie einen Fehler (5 Fehlerpunkte). Der Richter zeigt den Fehler an, indem er den Arm hebt und die Hand offen lässt. Beginnt Ihr Lagotto z.B. den Slalom von der falschen Seite, durchspringt den Pneurahmen statt den Reifen oder bleibt er vor einem Hindernis stehen, wird dies als Verweigerung gewertet (5 Fehlerpunkte, 3 Verweigerungen ergeben ein Eliminé). Der Richter zeigt die Verweigerung an, indem er den Arm hebt und die Faust macht. Nach einer Verweigerung muss das Gerät nochmals korrekt absolviert werden. Gehen Sie weiter zum nächsten Hindernis ohne das letzte nach einer Verweigerung korrekt passiert zu haben, erhalten Sie ein Eliminé. Überspringt Ihr Lagotto ein Hindernis in der falschen Reihenfolge (alle Hindernisse sind aufsteigend numeriert), zeigt der Richter ein Eliminé (gekreuzte Arme vor dem Körper) an und pfeifft den Lauf ab. Sie dürfen den Lauf aber zu Ende laufen.
Während des Laufs
Ihr Lagotto darf während des Laufs kein Halsband und kein Geschirr tragen. Die Verletzungsgefahr wäre zu gross. Innerhalb des Rings dürfen Sie Ihren Lagotto nicht füttern. Während des Laufs dürfen Sie nichts in den Händen halten, dürfen weder Ihren Lagotto noch die Geräte berühren und diese auch nicht überqueren.
Ausrüstung
Folgendes benötigen Sie für die Teilnahme an einem Agility-Meeting. Einige Dinge sind zwingend, andere sind nice to have. Sie werden schnell herausfinden, was für Sie praktisch ist.
- motivierter Lagotto ;-)
- Leistungsheft
- Gültige Lizenz (Abschnitt des Einzahlungsscheins der TKAMO-Rechnung als Zahlungsnachweis)
- Gültiger Mitgliederausweis eines Vereins
- Napf und frisches Wasser
- etwas Futter (auch Hunde können einen Hungerast haben) und als Belohnung
- dem Wetter angepasste Kleidung, im Besonderen passende Schuhe. Auf Rasen empfehlen sich Fussballschuhe, in der Halle saubere und rutschfeste Turnschuhe
- Agility-Leine, welche dem Hund im Ring schnell und problemlos ausgezogen werden kann
- Spielzeug zur Belohnung des Hundes und zum Aufwärmen
- Sonnen- bzw. Regenschutz zum Schutz von Herrchen und Hund zwischen den Läufen
- Sitzgelegenheit
- eventuell etwas zum Lesen um die Wartezeiten zu überbrücken
- die Verpflegung kann meistens vor Ort gekauft werden
Lesen Sie vor Ihrem ersten Start das gültige Agility-Reglement der TKAMO und machen Sie sich mit dessen Inhalt vertraut!
Wir wünschen Ihnen viel Spass an Ihrem ersten Wettkampf. Gehen Sie hin, ohne nervös zu sein und geniessen Sie den Tag und die Atmosphäre. Aber Vorsicht, Sie können sich dort mit dem Agility-Virus infizieren ;-)